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Biometrie beschäftigt sich als Wissenschaft mit Messungen an Lebewesen und den dazugehörigen Mess- und Analyseverfahren. Heute bezeichnet man damit zum einen den Bereich der biometrischen Statistik und zum anderen den Bereich der biometrischen Erkennungsverfahren.
In der biometrischen Statistik werden empirische Untersuchungen an Lebewesen durchgeführt, wobei schwerpunktmäßig statistische Verfahren zum Einsatz kommen. Dies dient sowohl wissenschaftlicher Erkenntnis also auch ökonomischer Optimierung von Produkten (z.B. Futtermitteln, Medikamenten etc.).
Biometrische Erkennungsverfahren dienen der Identifikation von Individuen auf Basis einzigartiger biologischer Charakteristika, zum Beispiel bei automatisierten Sicherheitskontrollen. Dazu zählen etwa die Authentifizierung mit dem Fingerabdruck, die Identifikation mit Gesichtserkennung, aber auch die Erkennung anhand der Handvenenstruktur.
Im Bereich der biometrischen Erkennungsverfahren unterscheidet man auch zwischen innerer und äußerer Biometrie. Äußere Biometrie ist alles, was an der Oberfläche stattfindet – etwa der Scan des Fingerabdrucks –, innere Biometrie hingegen bezeichnet die Identifikation von Personen vermittels innerer Strukturen, insbesondere etwa der Handvenenstruktur, die mithilfe von Nahinfrarotlicht sichtbar gemacht werden kann.
Die wichtigsten Verfahren der Biometrie sind die Gesichtserkennung, Fingerabdruck-Erkennung, Augenerkennung (Scan der Iris) sowie die Venenerkennung.
Das Verfahren funktioniert so, dass das Gerät die entsprechenden Merkmale (z.B. den Fingerabdruck oder die Iris) der Person scannt, also abtastet und vermisst. Diese Merkmale werden mithilfe eines komplexen Algorithmus in einen Datensatz umgewandelt. Soll nun die Verifikation der Identität erfolgen, muss dieser Datensatz mit einem Referenzdatensatz abgeglichen werden.
Ein Beispiel dafür ist die automatisierte Passkontrolle an der Grenze mit einem biometrischen Reisepass. In dem Reisepass ist ein biometrisches Bild abgespeichert (Referenzdatensatz). Beim Durchschreiten der Grenzkontrolle nimm eine Kamera das Gesicht des Menschen auf und wandelt dies in einen Datensatz. Dann gleicht das Gerät das Bild des Menschen vor der Kamera mit dem auf dem Foto ab (Datensatz und Referenzdatensatz).
Die biometrische Zutrittskontrolle setzt biometrische Verfahren zur Identifikation/Verifikation von Personen ein, um sicherzustellen, dass nur befugte Personen Zugang zu entsprechenden Bereichen bekommen.
Die Vorteile solcher Zugangssysteme liegen auf der Hand: der hohe Sicherheitsfaktor bei der Authentifizierung. Auch können Zutrittsbefugte keine Schlüssel verlieren, was zusätzlich für Sicherheit sorgt.
Häufig sind dies Sicherheitsbereiche, beispielsweise in Flughäfen. Doch auch in Unternehmen gibt es Bereiche, zu denen Unbefugten der Zutritt verweigert werden soll, insbesondere etwa auf Werksgeländeflächen oder in Laborbereichen. Dafür nutzen viele Unternehmen heute bereits biometrische Verfahren, um betriebsfremde Personen zu identifizieren und ihnen den Zugang zu verwehren. Häufig wird dafür der Fingerabdruck oder die Iris gescannt.
Bei den gängigen Systemen der biometrischen Authentifizierung handelt es sich um statische Verfahren, also solche, die unveränderliche Merkmale – z.B. den Fingerabdruck – nutzen. Demgegenüber nutzen dynamischen Verfahren Merkmale, die sich über die Zeit wandeln, aber in ihrer Struktur dennoch eindeutig sind (beispielsweise die Stimme).
Alle diese Verfahren sind, wenn auch noch in unterschiedlichem Maße, sehr sicher, was die Erkennung der Identität anbelangt. Solche Merkmale kann man nicht verlieren oder verlegen wie ein Passwort, einen Schlüssel oder eine Zugangskarte – man trägt sie notwendig immer bei sich. Dadurch, dass sie eindeutig einer Identität zugeordnet werden können, sind sie hochgradig fälschungssicher.
Dies macht diese Lösung für die Nutzung in ganz verschiedenen Bereichen und aus ganz verschiedenen Gründen attraktiv. Für den Nutzer ist solch ein Verfahren bequem. Demjenigen, der den Zugang kontrolliert, ermöglicht die Nutzung von Systemen, die biometrischer Verfahren zur Zugangskontrolle nutzen, ein höheres Maß an Sicherheit. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, ist der Einsatz eines Sicherheitsdienstes sinnvoll.
Sicherheit ist der Hauptgrund für die Einführung biometrischer Verfahren. Mithilfe von eindeutigen Identifikationsverfahren (z.B. mit Fingerabdruck) soll nicht nur der Zugang zu internen Bereichen von Unternehmen für Unbefugte erschwert werden, sondern auch in Flughäfen, im Verkehr und nicht zuletzt in der Strafverfolgung für mehr Gewissheit und Sicherheit gesorgt werden.
Sicherheit ist aber auch der Grund, warum Biometrie immer wieder in der Kritik steht. Denn jenseits von Zugangskontrollen, beispielsweise zu einem Betriebsgelände, können Technologien wie Gesichtserkennung auch genutzt werden, um gezielt Personen zu überwachen. Dies sollte Betroffenen stets klar sein, bevor Sie ihre Einwilligung zum Einsatz von biometrischer Zutrittskontrolle geben.
Dafür kann in vielen Regionen bereits auf bestehende Verkehrsüberwachungskameras andere Überwachungskameras im öffentlichen Raum zurückgegriffen werden. Wenngleich dies für die Ergreifung entflohener Straftäter durchaus sinnvoll sein mag, besteht jedoch die Gefahr, dass diese Daten missbraucht werden oder dass Menschen zu Unrecht ins Fadenkreuz geraten.
Der Missbrauch muss natürlich nicht unbedingt staatlicher Natur sein. Auch Hacker könnten im schlimmsten Falle Zugriff auf solche Daten bekommen und sie missbrauchen.
Es wird freilich kontinuierlich an der Entwicklung von eindeutigeren biometrischen Verfahren und präziseren Messtechniken zur Identifikation von Personen gearbeitet, die auch fälschlichen Identifizieren von Individuen vorbeugt. Ebenso wird an mehr Sicherheit der Daten in diesen Verfahren und Systemen gearbeitet.
Kritiker fürchten dennoch, dass der Einsatz und die Anwendung von biometrischen Verfahren große Gefahren birgt. In jedem Fall sind Technologien wie Gesichtserkennung, Iris- und Fingerabdruck-Scanner und andere Verfahren klar auf dem Vormarsch, so dass sich diese technologische Entwicklung wohl schwerlich aufhalten lassen wird. Positiv zu vermerken ist zudem, dass man in Deutschland bzw. in Europa durch das sehr starke Datenschutzgesetz weitreichend geschützt ist.
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